Transylvanien ----------------------------------Wer War Dracula !

Vlad-Tepes-Dracula
Roter-Punkt
Roter-Punkt
Fledermaus

VLAD TEPES ----------------------------------------------Der dunkle Fürst der Walachei

Die Dracula Legende


Literatur Nachweis ! Auszüge, aus der Literatur von: Dieter Schlesak, geb. 1934 in Schäßburg (Siebenbürgen), Schriftsteller.
Studium der Germanistik; Lehrer und dann Redakteur bei der Zeitschrift "Neue Literatur" in Bukarest. l969

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- Der im Siebenbürgischen geborene Schriftsteller Dieter Schlesak beleuchtet als intimer Kenner der Orte in Siebenbürgen und der Geschichte Siebenbürgens. die wahren Hintergründe, die Fälschungen, aber auch den tiefere Sinn dieses modernen Mythos. Er berichtet über viele interessante Details, die von anderen Berichten zum Thema "Dracula" gerne ignoriert werden und damit zu einem falschen Siebenbürgen-Bild in der Welt beitragen.

Bilder des blutigen Fürsten Vlad Tepes der Walachei genannt auch DRACULA --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Bilder seiner Taten und des berühmten Schloß Bran

- Vlad Tepes wurde 1431 vermutlich im siebenbürgischen Schäßburg als unehelicher Sohn des walachischen Thronanwärters Vlad Dracul geboren. Dieser befand sich hier für einige Jahre im Exil, bevor es ihm im Winter 1436/37 gelang, den walachischen Thron zu erobern.

- Auf dem Nürnberger Reichstag von 1431 ernannte Sigismund von Luxemburg, König von Ungarn und Deutschland (späterer König von Böhmen und deutscher Kaiser) Vlad, den Sohn des verstorbenen walachischen Woiwoden Mircea des Alten, zum rechtmäßigen neuen Woiwoden der Walachei und nahm ihn in den Drachenorden auf.

- Bei diesem Orden, der bereits im Jahre l418 gegründet worden war, handelte es sich um eine Bruderschaft gegen die türkische Bedrohung, welchem zahlreiche bedeutende Fürsten jener Zeit angehörten. So war es für Vlad sicherlich eine große Ehre, diesem Orden anzugehören. Er dürfte von diesem Zeitpunkt den Drachen in seinem Wappen geführt haben; und wahrscheinlich geschah es auch zu dieser Zeit, dass er sich seinen Beinamen zulegte oder ihn von der Bevölkerung zugedacht bekam; Vlad Dracul, Vlad der Drache. Drac kommt vom lateinischen "drago" für den Drachen, die Endung -ul ist im rumänischen ein Artikel. Zufälligerweise heisst im Rumänischen jedoch Dracul gleichzeitig "Teufel". Im Falle Vlads jedoch ist klar, dass sich der Beiname "Dracul" auf den Drachenorden bezog, dem er angehörte.

- Danach zog Dracul ins Exil nach Schäßburg, einer Siedlung Siebenbürger Sachsen in Transilvanien, wo er Protektor der trasilvanisch- walachischen Grenzarmee wurde und auf seine Chance wartete. Wahrscheinlich kam hier sein unehelicher zweiter Sohn zur Welt, den er ebenfalls Vlad nannte. Lange Zeit später- Vlad Dracul und sein Sohn Mircea waren getötet worden und Vlad und sein jüngerer Bruder Radu der Schöne aus einer langjährigen Geiselhaft bei den Türken entlassen worden, hatte Vlad junior ein Auge auf den walachischen Thron geworfen. Es ist leicht vorstellbar, dass er sich überlegte, wie er wohl seinen Anspruch auf den Thron dem einfachen Volk vermitteln konnte. Wohl deshalb nannte er sich "Vlad Dracula". Das "a" am Ende ist ein Suffix, das "Sohn von" bedeutet. Dracula bedeutet also nichts anderes als "Sohn des Drachen". Hiermit wollte Vlad seine Abstammung vom Woiwoden Vlad und seinen Thronanspruch (trotz seiner unehelichen Geburt) demonstrieren. Dass Dracula gleichzeitig im Rumänischen auch Sohn des Teufels heisst, ist eigentlich nur ein Zufall. Der Name "Vlad Tepes", unter dem er heute in Rumänien bekannt ist, bedeutet "Vlad der Pfähler"; dieser Beiname dürfte im Laufe der Zeit von den Türken übernommen worden sein, die ihn aufgrund seiner Vorliebe für das Pfählen "kaziklu bey" nannten.

- Vater Vlad, Ritter des Drachenordens, und gewählter Fürst, fand Hilfe bei König Sigismund und beim Vetter am moldauischen Hof. Zog von Schäßburg aus bald auch in die Hauptstadt Tîrgoviste in der Walachei ein, verließ Schäßburg 1436. Schon als Kind, nach der ersten Thronbesteigung seines Vaters, begleitete Vlad, der Sohn, seinen Vater ständig, auch in den Krieg. 1444 an die türkische Pforte, wo der Alte seine beiden Söhne, Vlad und Radu (den Schönen) als Geiseln zurücklassen mußte. Hier erlebte der halbwüchsige Vlad Grauenhaftes im Kerker Egrigötz in den anatolischen Bergen. Dort folterte ihn der Gefängniswärter Gugusyoglu, ließ ihn hungern, gab ihm Menschenfleisch zu essen und Kot, dann Tierhoden, so daß er gequält wurde von Begierden, und der Aufseher zwang den Jungen, erst 14 war er damals, ihm zu Willen zu sein. Fader Gestank in der Zelle nach dieser schweißigen Gewalt. Der junge Vlad sann auf Rache. Dem Gugusyoglu sollte ein spitzer Holzpfahl vorbehalten sein. Und das regte den pubertären Vlad sehr auf.

- Vlad Dracul, der Vater wurde dann vom ungarischen König Johann Hunyadi geschlagen. Der älteste Sohn, Vlads Bruder, Mircea getötet, Vater Vlad floh.

- Es wurden Greuelgeschichten über den Tod seines Bruders und Vaters erzählt. Es war Rache, die Vlad zum Blutfürsten werden ließ. Vater und Bruder seien von Vladislaws Henkern gezwungen worden, ihr eigenes Grab zu schaufeln, und sie seien in Stücke geschnitten worden. Was nicht stimmt.

- Vlad Tepes, der Pfähler, erbte von seinem Vater Vlad II Dracul, den Namen, aber dieser Name geht zurück auf den erwähnten Drachenorden "Societas Draconis", einen Kampfbund gegen die Türken. Der in Nürnberg so hochgeehrte Vater kehrte dann 1431 nach Schäßburg zurück, wo er sein Hauptquartier hatte, und auch das Recht zur Münzprägung besaß (es gibt noch heute solche Münzen mit dem Drachen in Ringform, dem Uroborus, der ein Kreuz hält).

- Der Vater entkam. Damals machten Greuelnachrichten Geschichte. Es gab ja kaum Zeitungen. Und so waren es auch Chroniken und tendenziöse Flugblätter, die Vlad den Sohn zum "argen Wüterich" und Vampir machten, der er nicht war. Also der Vater entkam. Mircea allerdings wurde tatsächlich lebendig begraben.

- Acht Jahre lang war Vlad auf Wanderschaft. Reisender in Sachen Macht. Versprechungen, Taktik, Lügen. Er kannte den Hof, die türkischen Wesire, war gleichaltrig mit dem Sultan Mehmed. Er hatte viele Städte und Höfe gesehen, Rom, Stambul, Nürnberg, das Prag des Alchemistenkaisers Rudolf II. Er kannte viele Sprachen, hatte ein solides Wissen.

- Doch die politische Lage war schwierig und er kam nicht umhin, mit dem türkischen Sultan Murad II. ein Bündnis einzugehen. Dennoch versuchte er, die Souveränität seines Landes so lange es ging zu erhalten. Als sich Vlad Dracul und seine jüngeren Söhne Vlad und Radu im Frühjahr 1442 jenseits der Donau mit Sultan Murad II trafen, wurden alle drei in Ketten gelegt und Dracul der Untreue bezichtigt.

- Nach kurzer Haft erneuerte Dracul seinen Treueschwur und ließ seine Söhne als Geiseln zurück. Vlad und Radu mussten nun einige Jahre als Geiseln am osmanischen Hof verbringen, wobei Vlad aufmerksam die Grausamkeit der Türken studierte und Radu der Schöne zum Vertrauten- möglicherweise auch zum Geliebten des Sultans wurde.

- Im Dezember 1447 fiel Vlad in den Sümpfen von Balteni. Die Mörder handelten wahrscheinlich im Auftrag von Janos Hunyadi und mit Unterstützung der Bojaren (einflussreiche Adlige). Sein ältester Sohn Mircea wurde in Tirgoviste mit glühenden Eisenstangen geblendet und lebendig begraben. Kurz darauf wurde Vlad Tepes aus der türkischen Haft entlassen und erhob Anspruch auf den walachischen Thron. Im Herbst 1448 gelang es ihm, diesen für kurze Zeit einzunehmen. Schon bald musste er jedoch wieder fliehen. Nachdem er einige Jahre lang durch Europa gereist war, wurde er 1451 erneut zum Thronanwärter der Walachei ernannt. Er wohnte einige Jahre lang in Hermannstadt in Siebenbürgen. Im Juni 1456 schlug Vlad den amtierenden Woiwoden Vladislaus II. und bestieg fünfundzwanzigjährig zum zweiten Mal den Thron der Walachei.

- Die nächsten Jahre waren geprägt von grausamer Herrschaft. Vor allem hatte er ein Auge auf die Siebenbürger Sachsen geworfen, deren Handelsprivilegien ihm ebenso missfielen wie die Tatsache, dass sie gegnerische walachische Thronanwärter in ihren Städten wohnen ließen. Im Frühjahr 1457 verwüstete er Kronstadt und Amlas, und auch in den darauffolgenden Jahren fiel er immer wieder vor allem in Kronstadt ein, wo er mehrmals beträchtliche Teile der Einwohnerschaft pfählte.

- 1458 schlägt er ein türkisches Heer, 10.000 werden gepfählt. 1459: eine Gesandtschaft, die Tribut fordert, wird ebenfalls gepfählt. Eine Aktion unter der Führung des Beg von Nicopolis Hamza, die Vlad mit List gefangennehmen soll, mißlingt. 4.000 Türken werden rings um Tîrgoviste aufgespießt. Da war sein Land zu klein, um der Großmacht Paroli zu bieten. So schrieb er an mehrere Fürsten und Könige, auch an Matthias Corvin, den ungarischen König, um Verbündete zu gewinnen. Sie ließen ihn allein. Mohammed II, der Eroberer von Byzanz, greift ihn mit einem Heer von 150.000 Soldaten und vielen Schiffen auf der Donau an. Vlad hat 30.000 Mann. Er führt den ersten Guerillakrieg der Welt. Er legt Hinterhalte, attackiert bei Nacht etc. Die Osmanen ziehen erschöpft ab. Doch auch seine Kräfte sind aufgebraucht; er muß wieder nach Transsylvanien fliehen. Bruder Radu verrät ihn: wird Fürst. König Matthias Corvin verrät ihn, schickt das versprochene Heer nicht. Sein Freund und Vetter aus der Moldau, Stefan, verrät ihn, greift ihn sogar an.

- Besonders bekannt ist eine Pfählung, die sich 1459 in Kronstadt ereignet hat. Auf zwei erhaltenen Holzschnitten ist Vlad verewigt, wie er unter einer Gruppe Gepfählter speist.

- In den russischen und rumänischen Chroniken hat Vlad wohl gepfählt, jedoch nur als strenger, aber gerechter Richter wider Reiche und Korrupte zur Abschreckung, gegen die Türken als Kampfmittel. Und mit seinen "Methoden" wird die Walachei ein starker und organisierter Staat. Es gibt ein gut instruiertes Heer, das er selbst unterweist. Weil die Macht eines Fürsten im Inland schwach war, liquidierte er Ostern 1459 den Kronrat, etwa 500 Großbojaren und Kleriker ließ er samt ihren Frauen durch den Spieß ziehen, während er die jungen zu einem Marsch zum Fluss Arges zwang, wo sie die alte Burg Poienari wieder aufbauen mussten, Ihre Ländereien verteilte er an Kleinadlige und freie Bauern, die ihm dafür gewogen waren, Kriegsdienste leisten mußten.

- Immer in der Mühle zwischen den Großmächten herrschte er gewalttätig, weil er nie mächtig war. Dies war wohl Vlads Art, an den Bojaren Rache zu nehmen.

- Nachdem er am Bartholomäustag 1460 in Amlas angeblich 30000 Menschen bestialisch getötet und noch im selben Jahr die Einwohner von Faragas getötet hatte, fiel Vlad mit einem 20000 Mann starken walachischen Heer über Hermannstadt her (wo er einige Jahre zuvor im Exil gewohnt hatte!), tötete, verstümmelte und pfählte 10000 Menschen.

- Darauftin kam es zu einem Abkommen mit den Siebenbürger Sachsen. Im selben Jahr wagte Vlad, den Türken den Tribut zu verweigern. Die Osmanen wollten sich das natürlich nicht gefallen lassen und stellten ihm eine Falle, der Vlad jedoch entgehen konnte. Im Winter 1461/62 ergriff er schließlich die Initiative und ließ türkische Gesandte pfählen, nahm Giugiu ein und griff die Türken südlich der Donau an. Danach schickte er dem ungarischen König Mathias Corvinus Säcke mit 23884 Köpfen von abgeschlachteten Türken und Bulgaren.

- Da Mathias jedoch nicht zu seiner Unterstützung kam, konnte Vlad dem zahlenmäßig weit überlegenen türkischen Heer nichts entgegensetzen. Dieses fiel in der Walachei ein, stieß jedoch nur auf verbrannte Dörfer und vergiftete Brunnen. Dracula wandte die Strategie der verbrannten Erde und eine Guerilla- Taktik an.

- Besondere Berühmtheit erlangte ein spektakulärer Angriff auf das türkische Heer. Als das türkische Heer die walachische Hauptstadt Tirgoviste erreichte, fand es die Stadt leer vor. Doch nördlich der Stadt erwartete sie ein grausamer Anblick: Vlad hatte 20000 türkische Soldaten pfählen lassen! Das türkische Heer trat schließlich den Rückzug an; doch der Sultan Mehmed II. gab nicht auf, sondern schickte nun Vlads Bruder Radu den Schönen, der ihm wohlgefällig war, mit einem türkischen Kontingent in die Walachei, um den Thron zu erobern. Da er viel Rückhalt in der Bevölkerung hatte, gelang es ihm, Vlad auf seine Bergfestung Poienari zurückzudrängen Von hier aus floh dieser in die Arme von Mathias Corvinus, der ihm seine Hilfe zugesagt hatte. Mathias nahm ihn jedoch gefangen und warf ihm vor, mit den Türken zu paktieren. Vlad wurde nun jahrelang in Visegrad, später in Buda inhaftiert. Im Jahre 1466 heiratete er eine Schwester von Mathias Corvinus, weswegen er zum katholischen Glauben übertrat, und wurde von Mathias 1476 wieder ins Rennen um den walachischen Thron geschickt. Mit Hilfe einiger Verbündeter hatte er auch Erfolg, und am 26.11.1477 wurde er zum dritten Mal zum Woiwodcn der Walachei ausgerufen; doch schon in der Silvesternacht 1476/77 starb er.

- Wie er starb und wer ihn tötete, ist nicht bekannt; wahrscheinlich geschah es durch die Hand eines gedungenen Mörders. Sicher scheint, dass sein Kopf in Honig konserviert zum türkischen Sultan gebracht wurde, um diesen davon zu überzeugen, dass sein Erzfeind Vlad nun endlich tot sei. Der Kopf wurde noch lange auf einem Spieß vor dem Sultanspalast "ausgestellt". Der Rest seines Körpers wurde der Überlieferung nach in dem Inselkloster Kloster Snagov in der Nähe von Bukarest beigesetzt

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